Aufsätze II: Natur und Technik
Natursurrogate. Wozu brauchen wir eine natürliche Natur?
Die zunehmende Technisierung bringt uns auf den Weg zum Natursurrogat.
Das Programm des technologischen Konstruktivismus bedingt eine Ablösung der Erkenntnistheorie durch die technologische Praxis gemäß Vicos Dictum 'verum ipsum factum – das Wahre wird gemacht'.
Erkenntnis wird mit technischer Reproduzierbarkeit gleichgesetzt, denn das Kontrollierte ist eben besser verstanden als das bloß naturgesetzlich Beschriebene.
Wozu dann überhaupt noch (natürliche) Natur?
Die Natur im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit findet mit den Plastikbäumen eine erste Leitmetapher der Surrogatologie.
Mit der Eroberung des Weltraums erfolgt jedoch eher eine Utopie der Flucht.
Die zunehmende Perfektion der Technik hebt Mängel des Natürlichen – und damit auch des Menschen – hervor.
In: Philosophia Naturalis 34 (1997) 2, S.223-247
Das Entschwinden der Natur.
Beweis dessen, daß auch absichernde, ja harmlose Schutztechniken zur Gefahr werden können.
Kafkas Das Schweigen der Sirenen als Methapher unseres modernen Naturverhältnisses.
In: Der blaue Reiter – Journal für Philosophie 5 (1999) 9, S.68-69